Die Entwicklung bei den Plattform Markt schreitet voran
Endlich erwacht die Branche aus ihrem (gefühlten) Dornröschenschlaf und der Austausch unter den Machern nimmt wieder Fahrt auf. dabei zeigt sich, dass keiner geschlafen hat, sondern (fast) alle in die Weiterentwicklung ihrer Angebote und Infrastruktur investiert haben. Wobei der Fortschritt einen Quantensprung gemacht zu haben scheint, was allerdings dem fehlenden Austausch über die vergangenen zwei Jahre COVID-Pandemie geschuldet ist. Objektiv haben die meisten Branchenteilnehmer einfach ihre Hausaufgaben gemacht und die Themen weiterentwickelt, die bereits vor Corona ‘hot’ waren.
Im Wesentlichen waren das diese zwei:
- Der Wandel von reinen Vermittler- hin zu echten Transaktionsplattformen
- Die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle (Stichworte: iBuyer-Strategie und Abo-Modelle)
Plattform Markt: Transaktionen sind Trumpf
Einer der wichtigsten Trends für 2022 ist der Wandel der Plattformen von Vermittler- bzw. Vergleichsportalen hin zu echten Transaktionspartnern.
Hier geht es natürlich nicht um die Branchenriesen Alibaba, Amazon & Co., diese haben mit eigenen Zahlungs-Prozessen und -dienstleistungen diesen Schritt längst gemacht. Vielmehr sind hier Marktplätze wie Autoscout24, Immoscout24 oder Check24 gemeint, die bisher als Vermittler bzw. Informationsportale auftraten, die an den von ihren Kunden gekauften Werbeplätzen auf der Site verdienten.
Wenngleich wir auch bei diesen Playern schon erste Ansätze in Richtung Transaktionen sehen, etwa bei Autoscout24 das smyle-Angebot – Direktkäufe und Finanzierungsangebote über die Santander Bank –, kann hier nur vor einem ersten Schritt die Rede sein. Denn: Im Kern bleiben sie Vermittler – für die Suchenden, für ihre Kunden und für die Banken/Finanzierungspartner.
iBuyer-Modelle sind die Zukunft im Plattform Markt
Ein weiterer Trend, der sich in den letzten beiden Jahren in der Branche immer weiter etabliert, ist das iBuyer-Modell – insbesondere auf US-amerikanischen Plattformen, aber teils auch schon hierzulande.
Dieses Modell ist vor allem bei Unternehmen zu finden, die in den Immobilien- und Auto-Branchen tätig sind. Im Kern treten die Plattformen selbst als direkter Käufer auf und nehmen dann alle für einen gewinnbringenden Weiterverkauf notwendigen Maßnahmen und Reparaturen vor, bevor sie dann die aufbereiteten Güter weiterverkaufen. Die Preise werden dabei anhand von Algorithmen und tiefgreifenden Marktdaten eruiert, der eigentliche Kaufprozess ist vollständig digital und automatisiert.
Der Vorteil für Kunden liegt dabei klar auf der Hand: faire, marktgerechte Preise, kein Streß mit Besichtigungen oder Gutachten, schnelle und komfortable Abwicklung, zügige Bezahlung – eine Win-Win-Win-Win-Situation, wenn man so will.
Erste Anbieter sind bereits auch in Deutschland tätig – vorwiegend auf dem Gebrauchtwagenmarkt (etwa wirkaufendeinauto.de). Im Immobiliensektor hingegen haben iBuyer in Deutschland kein leichtes Spiel – allein die beim Kauf fällig werdende Grunderwerbsteuer macht das Modell hierzuland wenig rentabel.
Unsere Prognose
Unsere Empfehlung
Für uns ist eines ganz klar: Beide genannten Trends benötigen massive Datenpools an Kundeninformationen (Kommunikationsgewohnheiten, Entscheidungsprozesse, Kanalpräferenzen etc.), um erfolgreich zu sein. Daher ist es für die Anbieter dringend geboten, jede mögliche Quelle zu nutzen, um an diese Daten zu gelangen. Dazu gehören auch insbesondere die Conversational-Kanäle Telefon, Video, Chat, E-Mail und Kontaktformulare – hier liegen oft wahre Datenschätze verborgen, die bisher ungenutzt bleiben. Mit innovativen, integrierten Call Tracking-, Lead Management-, CRM- und Data Analytic-Tools können digitale Marketplaces diese wertschöpfenden Informationen für sich einsetzen, um ihre Conversion-Raten zu steigern, Marketing-Kampagnen, Web-Angebote und Customer Journeys zu optimieren sowie ihre Business-Entscheidungsprozesse zu verbessern und zu verschlanken.